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Leben in Deutschland > Homosexualität in Deutschland

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Deutschland zählt weltweit zu den offensten und tolerantesten Ländern. Das gilt auch hinsichtlich Sexualität allgemein und Homosexualität. In der Vergangenheit war die Moralvorstellung in Deutschland oft durch Religion und Kirche geprägt. Heutzutage ist dies nicht mehr der Fall. In Deutschland darf jeder seine sexuellen Vorlieben ausleben, soweit dadurch niemand belästigt wird.

Homosexualität, also die Liebe zu einem Menschen des gleichen Geschlechtes, ist in Deutschland erlaubt und gesellschaftlich legitim. Männer, die Männer lieben, und Frauen, die Frauen lieben, sind vollkommen akzeptiert und werden vom Großteil der Gesellschaft als normal empfunden. Das so genannte „Antidiskriminierungsgesetz“ legt seit dem Jahr 2000 in Deutschland fest, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Vorlieben oder Wahl des Lebenspartners in keiner Form benachteiligt werden dürfen. Es ist daher mittlerweile in Deutschland völlig normal, dass man z. B. auf öffentlichen Plätzen sieht, dass gleichgeschlechtliche Paare sich an den Händen halten oder küssen.

Sexuelle Gleichberechtigung und Gleichstellung ist in Deutschland etabliert und gesetzlich verankert. Es gibt im Gegenzug auch keinerlei Gesetze, die Homosexualität unter Männern oder Frauen verbieten. Das gemeinsame Leben von zwei Männern oder zwei Frauen ist in Deutschland akzeptiert. Es ist auch möglich, als gleichgeschlechtliches Paar eine „eingetragene Lebenspartnerschaft“ einzugehen und offiziell zu heiraten. Heiraten ist für gleichgeschlechtliche Partner seit Oktober 2017 standesamtlich offiziell möglich.

Vor dem Gesetz und formell wird zwischen normalen oder gleichgeschlechtlichen Paaren in Deutschland nicht mehr unterschieden. Das bedeutet, dass jegliche Art von Lebenspartnerschaften oder Ehepaaren die gleichen Rechte und Pflichten haben. Dies beinhaltet neben vielen Verwaltungs-Aspekten auch das Recht, sich für die Adoption eines Kindes zu bewerben. Auch als Pflegeeltern können gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland aktiv werden.

Auch wenn es viele Religionen gibt, die Homosexualität ablehnen, ist der Umgang damit in Deutschland heutzutage deutlich toleranter und offener geworden. Es gibt innerhalb der katholischen und evangelischen Kirchen mittlerweile Anlaufstellen und Organisationen für Homosexuelle. Auch homosexuelle Muslime sind in Deutschland akzeptiert. Seit 2017 ist es in einigen Kirchen auch möglich regulär zu heiraten und die gleichgeschlechtliche Ehe segnen zu lassen.

Auch wenn in Deutschland formell und vor dem Gesetz Homosexuelle und gleichgeschlechtliche Paare keine Nachteile haben dürfen, tun sich viele Menschen in Deutschland mit dieser Vorstellung noch sehr schwer. Daher gibt es viele Vereine und Vereinigungen, die daran arbeiten, solche Benachteiligungen und die Vorurteile gegenüber homosexuellen abzuschaffen. Dies erfolgt z. B. mit der Schaffung von Begegnungsstätten oder auch öffentlichen Demonstrationen. Die bekannteste Demonstration dieser Art ist der Christopher Street Day (= CSD). Der CSD, auch Pride Parade genannt, findet alljährlich ab Mai in vielen deutschen Städten und Regionen statt, zu den größten Veranstaltungen zählen die in den Städten Köln und Berlin.

Unabhängig von der Arbeit für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung gibt es in Deutschland auch viele Organisationen, die sich z. B. um die gemeinsame Freizeitgestaltung oder andere alltägliche Dinge für Schwule und Lesben bemühen. Von Sportvereinen über kulturelle Angebote bis hin zu speziellen Szene-Kneipen ist hier das Angebot in den meisten deutschen Städten sehr breit gefächert.Oft im Kontext der Homosexualität gesehen wird das Thema Transsexualität. Damit gemeint sind Menschen, die sich aus unterschiedlichen Gründen wünschen, das jeweilig andere Geschlecht als ihr angeborenes zu haben. Auch hier ist der Umgang in der deutschen Gesellschaft ziemlich tolerant. Z. B. einen Mann in Frauenkleidern zu sehen, ist daher nichts Ungewöhnliches und kein Grund für Aufregung.